LILI GRUENEWALD - mit der Feder

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Schneemann als Symbol für Januar, wobei das Wort: JANUAR - aus den Borsten seines Besens geformt ist. Eine aufgeschnittene Zwiebel als Symbol für Januar, denn man trägt 7 Kleider übereinander, liebt Zwiebelsuppe, und das kommende Jahr wird sich erst noch entblättern, Schale um Schale, Haut um Haut. Ein leicht verschlissener Schlitten steht in der Landschaft und trägt stolz ein Glöckchen an den vorne hochgeschwungenen Kufen. Fünf Schneeglöckchen haben sich hier tapfer über die Schneedecke erhoben. Ich frage mich immer, weswegen sie offensichtlich nicht frieren. Ein Wunder der Natur. Ein Herr tritt aus einem Blumengeschäft mit Namen Blumenmärz und steigt die paar Stufen, die mit Blumentöpfen gesäumt sind, zur Straße herab. Der riesige Blumenstrauß, den er vor sich herträgt, verdeckt vor dem Betrachter sein Gesicht und ihm verdecken sie die Sicht. Ein kleines Hündchen hat er an der Leine, das schon stürmisch um die Ecke rennt und ihn nach sich ziehen möchte - na wenn da mal nicht einer stolpert! Maikätzchen, die ja inzwischen schon früher erwachen, haben sich hier als Symbol für den März eingeschlichen. Die Henne und das Kücken, das gerade dem Ei entschlüpft, begrüßen sich etwas erstaunt. Inspiriert von der Schmalspurbahn, die auf den Brocken fährt, finden sich hier eine Dampflokomotive mit Wägen im Vordergrund sowie die Schienen, die durch Tunnel und Brücken auf einen Berg im Hintergrund führen. Für den April, der nicht weiß, was er will, steht hier ein prächtiger Oktopus, der in seinen Fangarmen verschlingelt Sonnenbrille und Regenschirm trägt und zudem in Gefahr steht, die Buchstaben des Wortes April zu verwechseln. Im Mittelpunkt des Bildes steuert eine Segelregatta auf den Betrachter zu. Wer genau hinsieht, entdeckt noch eine zweite Regatta, nämlich die von Mama-Ente samt Kücken, die sich in zunehmenden Wellenschlag im Vordergrund eilig aus dem Staub machen. Text für Menschen die einen Screenreader benutzen möchten: Tja, wie beschreibt man das, was auf diesem Bildchen passiert? Das sind Igelchen, unzählige Igelchen, die offensichtlich eine Reise angetreten haben. Eine endlose Schlange von Igelchen läuft oben im Bild von links nach rechts, wendet sich am Bildrand um in Richtung links und wieder nach rechts 7 Reihen lang. Aber einige der Igelchen tanzen aus der Reihe, meistens die Jüngeren. Da bleibt eines gebannt von dem Anblick einer Schnecke stehen und inspiziert sie gründlich, eines klettert auf einen Stein, zwei scharen sich um eine Raupe - oder ist es ein Wurm ... eines läuft schlichtweg in die falsche Richtung. Aber wohin will diese ganze Schlange von Igelchen denn eigentlich gehen? So genau weiß ich das auch nicht. Aber das vorderste Igelchen sitzt vor einer dicken Schnecke, über der einige fette Fliegen kreisen. Auf der anderen Seite von dieser Schnecke und den Fliegen sitzt ein Frosch sprungbereit. Wer wird die Fliegen wohl kriegen? Auch hier hat der Mai Einzug gehalten. In dem Städtchen mit seinen ellenlangen, in den Himmel ragenden Schornsteinen haben sich die Störche Nester gebaut. Und dann gehts ab, sodass ein Schornstein vor lauter Balzgeklapper schon tüchtig in Schwingung und ins Schlingern geraten ist. Die beiden Verliebten ernten zum Teil Zuspruch, zum Teil biedermeierlich empörte Blicke aus ihrer Storchennachbarschaft. Bienenkörbe, an deren Öffnungen sich die fleißigen Bienen sammeln. Auch im Vordergrund gibt es einige Bienen in Zoom-Einstellung zu betrachten. Erzählt auch dieses Bild eine Geschichte? Über der stillen Wasseroberfläche träumen die Seerosen still und glücklich vor sich hin und teilen durch ihre Schönheit auch ein klein wenig davon dem Betrachter mit. Giraffen-Mama, Gieraffen-Halbstarker und Giraffen-fast-schon-Teenager haben alle eines gemeinsam: Sie strecken ihre langen Hälse zu den frischen jungen Blättern, die ganz oben in den Bäumen wachsen. Nun ja, hoch bis zu den Baumkronen gelangen die beiden Jungen noch nicht. Zum Glück sind da am langen kahlen Baumstamm doch auf passender Höhe ein paar Äste gezeichnet, an deren Blättern auch sie etwas finden können. Hier hatten offensichtlich Touristen ihr Frühstück im Straßenkaffee genossen. An den Resten verköstigen sich die Vögelchen, die munter auf Tisch auf und unter den Stühlen Krümel aufpicken. Im Zentrum der Zeichnung steht eine Windmühle mit überdimensionalen Flügeln, die vor Wind schon ganz schief steht. An der vorderen rechten Ecke kommt ein Eselchen mit Karren an, das stutzt und nicht so recht weiß, ob es weitergehen soll. In acht Reichen liegen hier Krokodile im Wasser. Eines hat ein Vögelchen auf der Nase, zwei weitere stoßen fast schon mit ihren Schnauzen zusammen, während ein Fisch aus dem Wasser springt und ihnen offensichtlich entwischt ist. Im Vordergrund auf einer Sandbank döst ein weiteres Krokodil über dem Wort: August. Hier sieht man den Tanz der Drachen in der Luft, die Kinder offensichtlich steigen ließen. Kreuz und quer ziehen sich die Schnüre, an denen sie gezogen werden, und munter kringeln sich die langen Schwänze mit ihren Fähnchen durchs Bild. Aber hoppla, da steht ja einer auf dem Kopf und ist offensichtlich auf dem Weg zum Absturz. Lustig sieht das aus und kann doch auch tragisch sein, was sich in den Gesichtern der anderen Drachen ausdrückt. Drei dicke fette Hagebutten im Zentrum mit ein paar Blättern und außen herum schlängelt sich der Rosenzweig und schreibt das Wort: September. 4 hohe schlanke Zypressen nehmen den mittleren Bildraum ein und lassen die lange Allee nur vermuten, die im Park einen Weg säumt. Zu den Füßen der Zypressen erfreuen sich kleine Menschlein. Sie spielen Federball, sausen mit dem Rad, ein Liebespaar sucht die Parkbank, von der anderen Seite kommt der Intellektuell mit Zeitung unterm Arm und Pfeife im Mund. Ein Kind führt nicht den Hund, sondern wird von ihm schon fast aus dem Bild gezogen. Herbstliches Oktobertreiben im gesetzten Park. Ein Stapel geschlagener Holzstämme liegt zwischen zwei gewaltigen Baumstämmen aufgetürmt. Darüber turnen Eichhörnchen. Ein Vogelhäuschen deutet den nahenden Winter an. Das ist einfach nur ein Fisch, der mit eleganten Linien das ganze Bild einnimmt. Unter Sternenhimmel, der das Wort Dezember erkennen lässt, befinden sich ein paar Fachwerkhäuschen mit hohen Ziegeldächern, kleinen Fensterchen mit Fensterkreuzen, ein paar Blumenkästen, in denen winterliche Zweige stecken. Es ist eine sehr freie Wiedergabe des schmalsten Hauses von Quedlinburg von hinten gesehen. Text für Menschen die einen Screenreader benutzen möchten: Die vorerst letzte Zeichnung zeigt die Schönheit und Zerbrechlichkeit eines Eiskristalls wie in Makroaufnahme. Es wird nicht bleiben, es wird schmelzen und erinnert an die Vergänglichkeit der Zeit.