Tor zur Welt
Lili Grünewald,
Fl.G.:
Fenster zur Welt

Der Begriff „Welt-Kultur-Erbe“ weitet das Bewusstsein über das eine, einzelne, eigene Objekt, den einen eigenen Ort, die eine Region hinaus und gibt den Blick frei auf die „Welt“. Nur wer den Mut hat, das eigene kulturelle Erbe vom bewunderten hohen Sockel seiner Einmaligkeit zu stoßen und es wahrzunehmen beginnt als einen kulturellen Kristallisationspunkt innerhalb eines weltumspannenden Netzes von gewachsenem Kulturaustausch mit zahlreichen ähnlichen und unterschiedlichen Kristallisationspunkten - erst der beginnt zu begreifen, dass das alte Gemäuer von Quedlinburg im weltumspannenden Kulturgeflecht besondere Bedeutung erlangt hat und als „Welt-Kultur-Erbe“ - - - weltweit hervorgehoben - - - mit anderen kulturellen Erbschaften korrespondiert.

Als Lili Grünewald im Februar 2014 in Porto (Portugal) war begegnete ihr auch dort eine Stadt, die zum Weltkulturerbe ernannt worden war, und zwar aus demselben Grund wie Quedlinburg: wegen ihrer Bausubstanz.

Das brachte Lili Grünewald auf den Gedanken, das „Gemäuer der Weltkulturerbe Stadt Porto“ zu fotografieren, und es dann mittels eines Beamers auf das „Gemäuer der Weltkulturerbe Stadt Quedlinburg“ zu projizieren. Fl.G. übernahm die Auswahl und Bearbeitung der Fotos und den technischen Teil der Aufbereitung.

Tor zur Welt
Tor zur Welt
Tor zur Welt

Als der Beamer die Fotos im dunklen Keller auf die Steinwand projizierte, war aus den ursprünglich zweidimensionalen schwarz-weiß-Fotos durch die Unebenheit des Kellergemäuers ein dreidimensionales Relief geworden. Wie durch ein den Kellerraum erhellendes Fester blickte man auf die Weltkulturerbe-Schwesterstadt Porto, die zugleich unmittelbar hinter dem „Fensterrahmen“ greifbar nah schien und doch zugleich unerreichbar steinern entfremdet blieb.

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