ein Projekt mit Pflastersteinen
Christoph Kleinhanns: Saatzucht
Christoph Kleinhanns suchte sich zwei Steine aus, einen großen und einen kleinen.
Auf den großen Stein postierte er einen Blumentopf, der älter als 100 Jahre, noch von Hand gefertigt, schon zur Zeit der klassischen Saatzuchtbetriebe seine Aufgabe erfüllt hat. Darin befinden sich feingliedrige, frische, farbig leuchtende Blüten.

In einen dreifachen Gegensatz dazu tritt das ornamental wirkende getrocknete gröbere Blattwerk, das fein aufgefächert daneben liegt:
lebendig < - > erstorben
skulptural < - > ornamental
leuchtend farbig < - > farblich fein nouanciert
Diese Komposition auf dem Stein zeigt die Ästhetik pflanzlicher Formen und erzählt zugleich die Geschichte vom Werden und Vergehen und wieder Werden.
Damit erinnert Kleinhanns an eine der wichtigsten Lebensadern, die das Geschehen auf Quedlinburgs Straßen bestimmten. Schon seit rund 230 Jahren ist die Tradition der Saatzucht in Quedlinburg zuhause. Seit dem hat sie viele Wandlungen durchlaufen. Heute gilt Quedlinburg als international anerkanntes Zentrum moderner Pflanzenzüchtung.
Auf den kleinen Stein ist eine Goldmedallie gebunden, die auf einer Gartenbauausstellung errungen wurde. Sie symbolisiert die Wertschätzung der fleißigen, mühevollen und geduldigen Arbeit der Pflanzenzüchter, Saatgutvermehrer und Gartenarbeiter vergangener Zeiten bis in die Gegenwart.
Dieses Objekt ist all denen gewidmet, die sich für die Schönheit der Pflanzen und die Schönheit des gärtnerischen Berufes begeisterten und diese Tradition in die Zukunft weiterführen.
Text: Kleinhanns /Grünewald